14. Juni, 10.00–14.00 Uhr
Palmscher Bau
Infostand
Kooperative Wege zwischen Gemeinwohl und Wirtschaftlichkeit
Aufbruchstimmung im Tobias-Mayer-Quartier
Wie kann Wohnungsbau gelingen, der sowohl sozial als auch wirtschaftlich tragfähig ist? Diese Frage stand am 22. Mai 2025 im Mittelpunkt der Veranstaltung im Rahmen des IBA-Festivals – direkt auf dem Baufeld an der Tobias-Mayer-Straße.
IBA-Intendant Andreas Hofer eröffnete den Abend gemeinsam mit Staatssekretärin Andrea Lindlohr und Esslingens Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Hagen Schröter, Geschäftsführer der EWB, und Marco Gölz von AlWo1 erläuterten das Modellprojekt »Kettenhaus« im Rahmen des Mietshäuser Syndikats. Es setzt auf Kollektiveigentum und soziokratische Entscheidungsstrukturen – ein mutiger, aber vielversprechender Gegenentwurf zu klassischem Immobilienbesitz. Ist das der Schlüssel für mehr Gemeinwohlorientierung im Wohnungsbau? Oder braucht es ganz andere Instrumente, um den angespannten Wohnungsmarkt sozialer zu gestalten?
Mit auf dem Podium waren Vera Gloor (Architektin, Zürich), und Benedikt Altrogge (GLS Bank), Dirk Wehinger (Argon GmbH) und Bianca Reinhardt Weith (Instone Real Estate). Unterschiedliche Ansätze wurden diskutiert: Gebäude als Rohstofflager zu begreifen, mit seriellem Bauen zu kostengünstigerem Wohnraum zu gelangen oder wie junge Gruppen und etablierte Akteur*innen des Immobilienmarktes gemeinsam neue Wege beschreiten können.
Neben der Podiumsdiskussion war auch der informelle Austausch ein zentrales Element des Abends. Bei Snacks und Getränken kamen Planer*innen, Architekt*innen, Bürger*innen und Vertreter*innen der Wohnungswirtschaft ins Gespräch.
Die Veranstaltung im Tobias-Mayer-Quartier war mehr als nur ein Fachgespräch – sie war ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich etwas bewegt im Wohnungsbau und in Esslingen. Die Kombination aus mutigen Ideen, kommunaler Verantwortung und kooperativen Strukturen zeigt: Ein Wohnungsbau, der Gemeinwohl und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringt, ist möglich. Er braucht aber den Willen, neue Wege zu gehen.